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Dienstag, 7. Januar 2014

Rezensionsgedanken

Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe Folgendes festgestellt, nur so für mich:

Ich würde nie wieder ein Buch kaufen, das nur 5-Sterne-Rezensionen hat. Da kann was nicht stimmen. Und da stimmt auch etwas nicht. Ich finde es einen Betrug am Leser. Da werden Bücher hochgejubelt, die nicht mal die Bezeichnung „Buch“ verdienen, sondern eher den Begriff „Klopapier in Rechteckform“. Der Inhalt ist meist dürftig, ohne roten Faden, ohne Plot-Gedanken und meistens lässt auch noch Layout und Rechtschreibung zu wünschen übrig. Wenn die Rechtschreibung gut ist, dann war zumindest ein Lektor anwesend, der die groben und gröbsten Fehler beseitigt hat, aber die Schreibe nicht ändern kann, sonst wäre der Lektor der Autor *g

„Lustig“ sind auch die Kollegen, die ihr Buch selbst hochjubeln oder es von Freunden hochjubeln lassen, ganz kriminell sind außerdem die gekauften Rezensionen, deren Macher sich gerade aktiv im Netz rumtreiben und auf Beutefang aus sind. Das betrachte ich als Betrug am Kunden und vor allem was nützt mir als Autor eine verärgerte Leserschaft? Gar nichts, denn damit werde ich weder erfolgreich noch ein gelesener Autor.

Genauso dümmlich sind diese sogenannten Boshaftigkeitsrezensionen, die Inhalte wiedergeben, die gar nicht vorhanden sind. Das ist mir kürzlich passiert, ich erkannte mein eigenes Buch nicht wieder. Na ja, eben Bildzeitungsniveau. Tonnen Akten wurden in meinem Buch angeblich angefordert. Ich staunte nicht schlecht, denn es wurden gar keine Akten angefordert .​.​. Einer hat sogar die Worte gezählt, die angeblich wiederholt wurden. Ich war nicht nur sprachlos, sondern ich habe herzlich gelacht. Einer schlief ein beim Lesen meines Buches und konnte es trotzdem bewerten … der Kracher. Im Schlaf?​?​? Oh Wunder, was heute alles so möglich ist. Wenn ich schlafe, dann kann ich nicht gleichzeitig lesen, aber ich gehe ja auch nicht verpennt deppenhaft durch ein armselig boshaftes Leben.

Das Beste an der Sache waren dann aber die Verbesserungsvorschläge. Also wenn diese Menschen doch alles besser wissen, warum schreiben sie denn dann nicht selbst einen Bestseller? Mangelt es da an Intellekt oder gar an der Fähigkeit, einen Satz zu schreiben, der sinnorientiert ist? Oder ist es aber die Angst, sich einem Publikum zu stellen? Kritik, ob nun berechtigt oder nicht, ist sicher eine Sache, aber Kritik, nur um auch mal was auf solchen Plattformen sagen zu dürfen, ist armselig. Ich freue mich mehr über ein ehrliches „Gefällt mir nicht“ als über ein geheucheltes „Ach, wie toll“.

Boshaftigkeit und Neid sind schlechte Kritiker und eine gute Kritik erfordert eine objektive Sichtweise der Dinge, aber da hapert es leider bei einigen Menschen. Nur ist es eben ganz schlimm, den geneigten Leser zu verarschen, indem man sich selbst beweihräuchert, das stinkt immer. Nachdenken und fair bleiben, das ist es, und sich selbst ein Bild machen, einen Eindruck verschaffen – und wenn man dann möchte, kann man ihn wertschätzend mitteilen.

In diesem Sinne .​.​.