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– Unliebsame
politische Gegner erschießt man oder, noch besser, man lässt sie
erschießen. So geschehen in Moskau. Heute wird er bestattet, der Nemzow,
und morgen kräht kein Hahn mehr danach. Die Taktiken sind doch gut.
Einer macht Randale und der, der das Sagen hat, lässt ihn entsorgen.
Somit sind die Machtverhältnisse wieder klar und strukturiert. Die
Freundin war dabei und überlebte bzw. ihr passierte nichts. Was die wohl
weiß? Das Feld für Vermutungen ist offen. Mord und Totschlag auf
offener Straße. Na ja, das kennt man ja auch bei uns und ein bisschen
Schwund ist immer.
– Mit
Google durch den Amazonas. Na, endlich mal was Erfreuliches. Da kann
man also bequem vom Sofa aus durch den Busch schleichen. Coole Sache,
das Google, ein bisschen allerdings stört es mich, dass diese unberührte
Natur jetzt nicht mehr unberührt ist. Hoffentlich haben die nicht ihre
Cola-Dosen überall rumliegen lassen.
– Kommen wir zu einem Thema, was gerade die Wogen hochschlagen lässt: Kinderpornos –
und die Strafe beträgt lediglich 5.000 Euro. Das ganze Ding ist
eingestellt. Von Reue keine Spur und das Leben kann so weitergehen.
Aufhören wird dieser Kranke mit Sicherheit nicht, aber er war ja auch
Politiker, da gibt man gerne schon mal rechtlich was zu, so eine Art
Polit-Bonus. Politik ist ein schmutziges Geschäft und letztlich komme
ich immer mehr zu dem Schluss, dass sich hier geradezu wahre Horden von
subversiven Elementen tummeln. Gut, dass man das nicht alles weiß,
ansonsten würde man vielleicht Amok laufen.
– Und
dann war da noch das persönliche Highlight der noch jungen Woche.
Unsere allseits bekannten Pseudoverlage haben sich wieder einige Possen
geleistet.
Die
eine Pseudologin gibt öffentlich zu, dass man bei ihr Bücher bezahlen
muss und teilt unsere kostenfreie Broschüre "Pseudoverlag? Nein,
danke!". Eine Posse ohne E, wenn ihr versteht, was ich meine ...
Die
andere, ach so bürgerfreundliche Dame ist aufgeflogen mit ihren
Pseudo-Preisen (Weltenbummler des Jahres, Unternehmer im Untergrund,
Ehren-Mitglied der Pseudologen 2015, Gewinner von Preisausschreiben) und
ihren Pseudo-Nominierungen (nominiert als Heilige 2020, nominiert für
den grünen Daumen 2016, nominiert zur Rettung des Katers 2017 und, nicht
zu vergessen, nominiert für den Abwesenheits-Preis der Buchmesse in
Leipzig 2015). Sie ist inzwischen so lächerlich, dass man sich einfach
nur noch fremdschämen muss. Peinlichkeiten über Peinlichkeiten, aber
immer noch eine große Klappe und bloß nicht konfrontieren, da werden die
Gegner geblockt und ignoriert. Da wird die Homepage schnell
aktualisiert und die tollen "Preise" werden gelöscht, aber unser aller
Freund Google speichert alles und ja, ich liebe Google. Sie kennt wohl
nicht den schönen Satz: "Ignoranz führt tendenziell in den Misserfolg".
Ist der point of no return erreicht, gibt es keine Umkehr mehr. Na ja,
sei es drum, die Katerstimmung wird noch früh genug kommen und
vermutlich wird dann auch der Letzte begriffen haben, dass sich ein
solches Verhalten selten auszahlt, von Vertrauen wollen wir gar nicht
reden ...
Also Nachbarn, seid wachsam und nicht vergessen: Et kütt wie et kütt.