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Donnerstag, 9. Januar 2014

Fiktiver Kundenbrief *gg

Liebe Kunden und liebe Freunde,
ich arbeite sehr gerne und auch sehr viel, denn ich liebe meinen Beruf. Mir macht es Freude, neue Dinge zu schöpfen, ob nun ein Logo oder eine Webseite. Ich zeichne auch wahnsinnig gerne Cover und ich liebe es, Experimente in Photoshop und In-Design für euch zu machen. Nur leider kann ich das nicht immer alles umsonst tun, denn auch ich muss meine Rechnungen bezahlen und auch die EU unterstützen. Ihr kennt ja alle das Merkelproblem und die damit verbundene ungeheure Verschwendungssucht, welche leider sehr therapieresistent ist und trotz vieler Bemühungen immer wieder zu Rückfällen führt. Eben ein typisches Suchtproblem.

Neulich habe ich auch festgestellt, dass ich meinen Strom, meine Heizung und mein Telefon nicht zum Freundschaftspreis bekomme. Tja, und das Finanzamt begünstigt mich auch nicht durch eine Steuerbefreiung. Schade eigentlich!

Ihr dürft es mir glauben, ich habe versucht unter allen Anstrengungen, mein Auto davon zu überzeugen, Wasser zu tanken statt Benzin. Die Folge war ein Motorschaden, und was soll ich euch sagen, die Werkstatt wollte mir auch keinen Freundschaftspreis machen, nur weil ich so lange Jahre dort schon Kunde bin. Die Inflation halt, klagte der Mechaniker. – Also hab ich das Auto abgeschafft und fahre wieder Fahrrad.

Ich habe auch versucht, meinen Bäcker, wegen der langen Bekanntschaft, zu überzeugen, mir die Brötchen zum Freundschaftspreis zu überlassen, aber der klagte, dass er die Angestellten bezahlen müsse und sein Hund gerade eine teure Operation brauche. Tja, was soll ich euch sagen. Ich versuchte mein Glück beim Metzger, aber der erklärte mir, ein Freundschaftspreis sei zurzeit nicht drin, weil die vielen Fleischskandale leider riesige Löcher in seinen Sparstrumpf gerissen hätten.

So fragte ich meinen Freund, einen bekannten Bierbrauer, um wenigstens ein Kölsch zum Freundschaftspreis zu bekommen, und der sagte mir dann in seiner bekannten liebenswürdigen Art, dass er mir gerne eins ausgeben würde, aber mit den Freundschaftspreisen sei das so eine Sache.

Das stimmte mich dann sehr nachdenklich, denn Freundschaftspreise beenden letztlich irgendwann jede Freundschaft. Da ich das aber nicht will, denn meine Freunde sind mir viel mehr wert als Geld, wird es in dieser Unternehmung keine Freundschaftspreise mehr geben und leider kann ich auch nicht umsonst arbeiten, auch wenn mir die Arbeit wirklich Freude macht.

In diesem Sinne einen schönen Tag und ein tolles Wochenende *gg

(Ach übrigens, für das Korrigieren dieses Briefes musste ich meiner Frau, Lektorin, die Hälfte meines Taschengeldes abtreten *gg)