Montag, 20. Januar 2014
Mittwoch, 15. Januar 2014
Neulich im Restaurant
Da denkt man sich nichts Böses und will mit seiner Liebsten
einfach mal nett zu Abend essen und gemeinsam entscheidet man sich für das
Lieblingsbrauhaus gleich ums Eck. Ein Tisch
ist schnell bestellt und der gemütliche Abend kann beginnen. Während wir noch in der Entscheidungsphase
sind, was wer isst, werden die georderten Getränke gereicht. Das Kölsch steht
vor uns und wir lesen mit Ruhe was es denn heute alles gibt. Nicht dass wir
etwa nicht schon längst in unserem Inneren wissen was wir essen werden, der
Mensch ist schließlich ein Gewohnheitstier, das gilt zumindest für mich. Ich
liebe nun einmal das Schnitzel mit dem Fuder Pilzen, während meine Liebste dazu
neigt immer neue Dinge zu probieren, vorzugsweise Fisch in allen Variationen,
schauen wir dennoch in die Speisekarte, denn man könnte ja auch einmal etwas
köstliches übersehen.
Wir bestellen, sie den Fisch, ich das Fuder Pilze mit dem
Schnitzel und dazu den Salat.
Während wir auf unser
Essen warten betritt ein anderes Paar
den Gastraum und nimmt am Nebentisch Platz. Er ein gemütlicher 60iger und sie
in etwa dem gleichen Alter. Er wirkt eher locker und gelassen, während sie eine
typische Zicke ist, die ¾ Hosen trägt und einen Pudel ihr Eigentum nennt. Der
Pudel hat Ähnlichkeit mit ihr, oder sie mit ihm, so genau kann man das nicht
sagen. Sie mit Klunkern behangen, so dass sie jedem Christbaum Konkurrenz machen könnte,
während er eher ein wenig distinguiert aussieht. Sie legt ihr Handy und die
Leine des unerträglich anmutenden Pudels auf den Tisch, während er die
Tageszeitung auf den Tisch legt.
Meine Liebste tritt mich unter dem Tisch, was so viel heißt
wie … starr da nicht so hin. Ich kann aber nicht anders und muss schon grinsen.
Wenn ich allerdings geahnt hätte, was da noch auf mich zukommt, dann hätte ich
mir das Grinsen verkniffen und wäre mit meiner Liebsten in die nächste Bratwurstbude geflohen.
Das Essen wurde serviert, wie immer war alles sehr lecker
angerichtet. Während der Ober die Teller und Schüsseln auf unserem Tisch
abstellt und ich noch schnell einen lächelnden Blick zu meiner Frau werfe,
klingelt das Handy. Nein, es ist nicht meins, es ist auch nicht das meiner
Frau, wir telefonieren während des Essens nicht. Nein, es ist das Telefon der ¾
Trägerin und ich höre sie mit einer Stimme keifen, die mir die Nackenhaare in
die Höhe treiben.
„Ach, Trudi schön das du anrufst, ich bin hier gerade mit
Ben-Georg beim Essen, es war so schwer einen Tisch zu bekommen …“
Ich schaue mich um und stelle fest es sind noch 10 Tische
leer zu dieser Stunde. Halblaut sage ich:
„Nee gar nicht hier kann man noch den 1 FC unterbringen.“
Dafür ernte ich einen tödlichen Blick der Nachbarin.
Ich fange an mit meinem Schnitzel und versuche die
Unterhaltung am Nebentisch auszublenden. Meine Frau sieht mir meine hilflosen
Versuche an und amüsiert sich über mich in ihrer bekannt liebenswürdigen Art.
Ich will gerade in mein Schnitzel beißen, da keift es am Nebentisch in den
Hörer: „Nee Trudi dat Chantal, von der Olschewski ist jetzt im Pudelsalon, du
kannst dir nicht vorstellen, was die mit dat Berta gemacht hat. Unser Berta ist
nun ganz und gar versaut, der Schnitt passt gar nicht zu ihr …“
Ich schaue in Richtung Tisch der Nachbarn und sehe da den
Pudel sitzen, der aussieht als sei er unter einen Rasenmäher geraten und dann
noch eingefärbt in hellem Blau oder Bleu mit einem Hauch von Flieder. Ich schlucke
schwer an meinem Schnitzel und meine Frau lächelt mir aufmunternd zu.
„Schmeckt es dir Schatz?“ Ich schlucke den Bissen hinunter und murmele: „Ohne den gierigen Blick des arglistig wirkenden Pudels würde es mir besser schmecken und ohne Chantal die Pudeltrimmerin.“
„Schmeckt es dir Schatz?“ Ich schlucke den Bissen hinunter und murmele: „Ohne den gierigen Blick des arglistig wirkenden Pudels würde es mir besser schmecken und ohne Chantal die Pudeltrimmerin.“
Meine Frau beginnt schallend zu lachen. Die ¾ Trägerin
kreischt genau in dem Moment los. Was denn dieses affige Lachen soll, das sei
nicht lustig.
Ich schaue konsterniert zu der Dame herüber und frage sie,
was sie denn für eine Vertreterin sittlicher Indifferenz sie sei. Meine Frau
schaut lächelnd auf ihren Teller und bemerkt dann zu mir: „Schatz der Fisch ist
wirklich köstlich.“
Ich wende mich wieder meinem Schnitzel zu und höre wie
erstarrt die Teile des Gespräches dieser Person.
Nach dem ich nun weiß das der Pudel ruiniert ist, man in dem
Restaurant was halb leer ist, nahezu Stunden auf einen Tisch warten muss, man
am nächsten Tag zum Frisör muss, das die Nachbarin Käthe wieder zu laut mit
ihrem Papagei gesprochen hat, das Onkel
Herbert Rheuma hat, die Tochter einen Chinesen liebt und der 3 Enkel ein
mathematisches Genie ist, Tante Agatha sich das Rauchen abgewöhnt hat, weil sie
nun Lungenkrebs hat und die besagte ¾ Trägerin demnächst nach Bad Hohenlohe zur
Kur aufbricht, habe ich mein Schnitzel vertilgt, meine Frau ihren Fisch und ich
verlange genervt die Rechnung. Während am Nebentisch das Essen aufgetragen wir,
der Pudel bekam auch ein Gericht, es war das jüngste was der Koch eigens kreiert
hat und ich mir dachte, der Abend hätte so schön sein
können. Noch während wir aufstanden warf ich einen Blick auf den Mann, der
schweigend die Zeitung las und ich musste fast wie unter Zwang leise zu ihm sagen: „Wenn sie mal eine gute
Scheidungsanwältin brauchen, ich kenne da eine …“
Er lächelte mich an und sagte dann: „ Sie glauben doch
nicht, dass ich mit so einer exponierten Dame verheiratet wäre, das ist nur
meine Schwester und meine Frau hat schon seit Jahren immer an diesem Tag
Migräne, wenn meine Schwester Geburtstag hat.“ Ich lächelte und grinste zu meiner Frau die
langsam in Richtung Ausgang verschwand …
Samstag, 11. Januar 2014
Max und seine Philosophie
Es ist
wieder einmal spät geworden, viele Dinge waren noch zu erledigen gewesen. Dinge
die notwendig waren, wir immer an solchen Tagen merkte ich gar nicht wie die
Zeit verging. Ich kam nach Hause und schloss die Tür auf. Max erwartet mich
schon und ich musste ein wenig grinsen. Wie eine Diva schlich er um mich herum.
Ich hatte noch schnell ein Grillhähnchen gekauft, denn zum kochen hatte ich
heute nach diesem Tag keine Lust mehr und Max und ich liebten Grillhähnchen.
Nach dem wir unser Abendbrot verspeist hatten, machte ich mir meinen obligaten
Tee und setze mich an den Rechner. Max verkrümelte sich auf seinen Platz auf
dem Schreibtisch. Er sah zufrieden und ziemlich satt aus. Er putzte sich und
ich grinste in mich hinein. Ich war sehr müde, denn der Tag war sehr
anstrengend gewesen. Ich wollte nur noch schnell die Post erledigen und dann
eigentlich nur noch zu Bett.
„Wie war
dein Tag?“ fragte mich Max und ich grinste. „Schön dass du fragst.“ Entgegnete
ich. Es war viel zu tun und ich bin ziemlich platt, wie war denn deiner?
„Ich habe
heute in deinen Büchern gelesen.“ Du hast was? Gelesen habe ich, oder spreche
ich "Felidae" auswärts. Ich grinse. Nee
schon klar, ich kann dich verstehen, und Felidae auswärts verstehe ich so oder
so grinse ich.
Ja, ich habe
das Buch mit dem Regenbogen-Elch gelesen. Ich schmunzele, denn ich weiß dass
Max manchmal auf meine erdachten Figuren ein wenig eifersüchtig ist.
„Wie kommst
du eigentlich auf diese Ideen immer?“
„Ich weiß
nicht Max, manchmal überkommt mich das so und dann muss ich einfach schreiben
und zeichnen.“
„Sprichst du
eigentlich mit deinen Figuren?“ „Ja sicher tu ich das, in meinem Kopf, nicht
natürlich laut, denn das wäre ja bescheuert, aber das tun alle Autoren.“
„Ja, aber
mit mir sprichst du doch auch!“
„Ja, du bist
ja auch real hier bei mir, der Regenbogen-Elch ist nur erdacht und alle anderen
Figuren in den Büchern auch.“
„Wird man da
nicht als Autor manchmal wirr?“ Ich beginne schallend zu lachen.
„Nein Max,
ein Autor kann immer sehr gut unterscheiden, zwischen Realität und Phantasie,
das ist ein unbedingtes MUSS.“
„Ich halte
dich auch nicht für wirr, oder verrückt. Ich stelle es mir nur schwer vor, dass
so etwas dann auch mal verwischen kann, weil du manchmal sagst du wärst der
Elch, wenn du mit Freunden telefonierst und die dann auch Elchi zu dir sagen.“
Ich beginne noch mehr zu lachen, Max scheint um meine seelische und geistige
Gesundheit besorgt zu sein.
„Ach Max,
das ist doch ein herrlicher Spaß, aber natürlich bin ich auch ein bisschen der
Elchi und das Schaf und jede meiner Figuren. Das ist wie mit Kinder haben.“
„Aber du
bist nie ein bisschen ich.“ Mault Max.
Ich lache
und sage ruhig zu ihm, mein lieber kleiner Freund, du bist ja auch eine ganz
eigene Persönlichkeit, dich muss ich nicht erdenken, aber wenn ich unsere
Abendgespräche aufschreibe, dann verleihe ich dir auch die Menschensprache,
weil Felidae Auswärts kann nicht jeder verstehen. Max grinst. Autoren sind
irgendwie besonders. Quatsch sage ich, Autoren sind ganz normal nur irgendwie
anders und nicht jeder kann das verstehen. Es gibt Berufe, da geht es nur um
Fakten und so ein reiner Verstandsmensch der kann einen Kreativmensch nicht
wirklich verstehen, denn die einen leben nur mit und für ihren Kopf und die
anderen leben eben für ihr Herz und ihre Träume, die sie dann in
Geschichten und Figuren umsetzen.
„Bei dir ist
aber eine Mischung, denn wenn ich sonst so deine Gespräche mal unabsichtlich
mithöre, dann muss ich schon sagen, diese Mischung macht den Unterschied.“ Ich
lache. „Max, ich bin nicht besonders, nur anders und ich weiß ich bin ein wenig
gewöhnungsbedürftig.“
„Ich habe
mich gut an dich gewöhnt, du bist lieb und hilfsbereit und du bringst immer
leckere Sachen mit, eben ein echter Katzenpersonaler.“ Ich schmunzel und denke,
nun schleimt er sich ein, obwohl nein das trifft es nicht, er ist irgendwie
immer sehr ehrlich in seiner Art und ich weiß mein Max mag mich und ich ihn.
„Ich habe
eine Geschichte gelesen in dem Buch, vom Abschied. Erkläre mir, warum Abschied
immer so schwer ist für euch Menschen.“
Hm… nun wird
es philosophisch denke ich und lächele.
Abschied
Max, das bedeutet immer Trennung von Menschen und Dingen und nicht jeder kann
damit gut umgehen. Die meisten Menschen werden dann traurig und mit Trauer
können noch viel weniger Menschen umgehen.
„Aber man
sieht sich doch immer wieder, selbst wenn man tot ist, dann trifft man sich auf
dem Regenbogen, das hat der Elch des Regenbogens in einer deiner Geschichten
gesagt.“
Ich
erinnerte sofort welche Geschichte Max gelesen haben musst.
„Ja, das ist
richtig, auch wenn das Leben endet geht es weiter, ich zumindest glaube das,
nur dass man dann die Menschen die nicht
mehr leben, auch nicht mehr sehen oder
anrufen kann, dass man dann nur im Herzen und in Gedanken mit ihnen reden kann,
aber auch keine Antwort bekommt, man erinnert sich dann an den oder die und
denkt dann was er oder sie wohl zu dem oder das gesagt hätte.“
„Das tröstet
euch Menschen wohl?“
„Ja, so in
etwa auch wenn man traurig ist, es rückt dann ein wenig aus dem Mittelpunkt des
Lebens, aber alles was man in seinem Herzen trägt, oder was man einmal geliebt
hat, das ist so oder so immer bei einem.“
„ Das ist
bestimmt sehr schwer, oder?“ „Ja, Max manchmal ist das sehr schwer und manchmal
kann man auch nicht darüber reden, weil die Traurigkeit so groß ist, dass man
gar nicht darüber reden will und man es manchmal auch gar nicht wahrhaben will.
Dann braucht man Hilfe von außen.“
„Hm … so
Psychologe oder wie?“
„Genau Max
und dann kann man darüber auch reden und man muss dann das Loslassen lernen,
auch wenn es schwerfällt. Wenn man das dann nicht tut, dann wird man noch mehr
traurig und dann wird man auch krank.“
„Verstehe,
wichtig ist dass man sich beim Verabschieden bewusst wird, dass man sich wieder
sieht, aber das es eben dauert und dass man gar nicht traurig sein muss, denn
irgendwann und irgendwo sieht man sich ja wieder.“
„Genau und
wenn wir uns mal trennen müssen Mäxchen, dann werde ich am Ende des Regenbogens
auf dich warten, ich werde im Gras sitzen und ich werde auf dich warten.“
„Genau
Cheffe und ich werde das auch tun, wenn ich zuerst dahin gelange, aber jetzt
sind wir erst einmal im Hier und Jetzt.“
Max kuschelt
sich in meinen Arm und schläft zufrieden ein. Ich sitze nachdenklich mit Max im
Arm an meinem Schreibtisch und er schnurrt zufrieden. Felidae im Glück. Nicht
fett, nicht faul, aber ziemlich philosophisch. Ich lächele.
Freitag, 10. Januar 2014
Donnerstag, 9. Januar 2014
Fiktiver Kundenbrief *gg
Liebe Kunden und liebe Freunde,
ich arbeite sehr gerne und auch sehr viel, denn ich liebe meinen Beruf. Mir macht es Freude, neue Dinge zu schöpfen, ob nun ein Logo oder eine Webseite. Ich zeichne auch wahnsinnig gerne Cover und ich liebe es, Experimente in Photoshop und In-Design für euch zu machen. Nur leider kann ich das nicht immer alles umsonst tun, denn auch ich muss meine Rechnungen bezahlen und auch die EU unterstützen. Ihr kennt ja alle das Merkelproblem und die damit verbundene ungeheure Verschwendungssucht, welche leider sehr therapieresistent ist und trotz vieler Bemühungen immer wieder zu Rückfällen führt. Eben ein typisches Suchtproblem.
Neulich habe ich auch festgestellt, dass ich meinen Strom, meine Heizung und mein Telefon nicht zum Freundschaftspreis bekomme. Tja, und das Finanzamt begünstigt mich auch nicht durch eine Steuerbefreiung. Schade eigentlich!
Ihr dürft es mir glauben, ich habe versucht unter allen Anstrengungen, mein Auto davon zu überzeugen, Wasser zu tanken statt Benzin. Die Folge war ein Motorschaden, und was soll ich euch sagen, die Werkstatt wollte mir auch keinen Freundschaftspreis machen, nur weil ich so lange Jahre dort schon Kunde bin. Die Inflation halt, klagte der Mechaniker. – Also hab ich das Auto abgeschafft und fahre wieder Fahrrad.
Ich habe auch versucht, meinen Bäcker, wegen der langen Bekanntschaft, zu überzeugen, mir die Brötchen zum Freundschaftspreis zu überlassen, aber der klagte, dass er die Angestellten bezahlen müsse und sein Hund gerade eine teure Operation brauche. Tja, was soll ich euch sagen. Ich versuchte mein Glück beim Metzger, aber der erklärte mir, ein Freundschaftspreis sei zurzeit nicht drin, weil die vielen Fleischskandale leider riesige Löcher in seinen Sparstrumpf gerissen hätten.
So fragte ich meinen Freund, einen bekannten Bierbrauer, um wenigstens ein Kölsch zum Freundschaftspreis zu bekommen, und der sagte mir dann in seiner bekannten liebenswürdigen Art, dass er mir gerne eins ausgeben würde, aber mit den Freundschaftspreisen sei das so eine Sache.
Das stimmte mich dann sehr nachdenklich, denn Freundschaftspreise beenden letztlich irgendwann jede Freundschaft. Da ich das aber nicht will, denn meine Freunde sind mir viel mehr wert als Geld, wird es in dieser Unternehmung keine Freundschaftspreise mehr geben und leider kann ich auch nicht umsonst arbeiten, auch wenn mir die Arbeit wirklich Freude macht.
In diesem Sinne einen schönen Tag und ein tolles Wochenende *gg
(Ach übrigens, für das Korrigieren dieses Briefes musste ich meiner Frau, Lektorin, die Hälfte meines Taschengeldes abtreten *gg)
ich arbeite sehr gerne und auch sehr viel, denn ich liebe meinen Beruf. Mir macht es Freude, neue Dinge zu schöpfen, ob nun ein Logo oder eine Webseite. Ich zeichne auch wahnsinnig gerne Cover und ich liebe es, Experimente in Photoshop und In-Design für euch zu machen. Nur leider kann ich das nicht immer alles umsonst tun, denn auch ich muss meine Rechnungen bezahlen und auch die EU unterstützen. Ihr kennt ja alle das Merkelproblem und die damit verbundene ungeheure Verschwendungssucht, welche leider sehr therapieresistent ist und trotz vieler Bemühungen immer wieder zu Rückfällen führt. Eben ein typisches Suchtproblem.
Neulich habe ich auch festgestellt, dass ich meinen Strom, meine Heizung und mein Telefon nicht zum Freundschaftspreis bekomme. Tja, und das Finanzamt begünstigt mich auch nicht durch eine Steuerbefreiung. Schade eigentlich!
Ihr dürft es mir glauben, ich habe versucht unter allen Anstrengungen, mein Auto davon zu überzeugen, Wasser zu tanken statt Benzin. Die Folge war ein Motorschaden, und was soll ich euch sagen, die Werkstatt wollte mir auch keinen Freundschaftspreis machen, nur weil ich so lange Jahre dort schon Kunde bin. Die Inflation halt, klagte der Mechaniker. – Also hab ich das Auto abgeschafft und fahre wieder Fahrrad.
Ich habe auch versucht, meinen Bäcker, wegen der langen Bekanntschaft, zu überzeugen, mir die Brötchen zum Freundschaftspreis zu überlassen, aber der klagte, dass er die Angestellten bezahlen müsse und sein Hund gerade eine teure Operation brauche. Tja, was soll ich euch sagen. Ich versuchte mein Glück beim Metzger, aber der erklärte mir, ein Freundschaftspreis sei zurzeit nicht drin, weil die vielen Fleischskandale leider riesige Löcher in seinen Sparstrumpf gerissen hätten.
So fragte ich meinen Freund, einen bekannten Bierbrauer, um wenigstens ein Kölsch zum Freundschaftspreis zu bekommen, und der sagte mir dann in seiner bekannten liebenswürdigen Art, dass er mir gerne eins ausgeben würde, aber mit den Freundschaftspreisen sei das so eine Sache.
Das stimmte mich dann sehr nachdenklich, denn Freundschaftspreise beenden letztlich irgendwann jede Freundschaft. Da ich das aber nicht will, denn meine Freunde sind mir viel mehr wert als Geld, wird es in dieser Unternehmung keine Freundschaftspreise mehr geben und leider kann ich auch nicht umsonst arbeiten, auch wenn mir die Arbeit wirklich Freude macht.
In diesem Sinne einen schönen Tag und ein tolles Wochenende *gg
(Ach übrigens, für das Korrigieren dieses Briefes musste ich meiner Frau, Lektorin, die Hälfte meines Taschengeldes abtreten *gg)
Eine bewegende Frage
Zählt eigentlich grottenschlechte Literatur zu fremdgefährdendem Verhalten?
Wir haben dieses Thema diskutiert, mit Juristen, Psychiatern, Pädagogen und Sozialwissenschaftlern.
Wir haben dieses Thema diskutiert, mit Juristen, Psychiatern, Pädagogen und Sozialwissenschaftlern.
Die Juristen waren der Meinung, dass dabei § 223 StGB greifen könnte. Wobei hier der Satz "actio libera in causa" greift. Geschieht es vorsätzlich, hat der Autor das so beabsichtigt oder war er während des Schreibens nicht Herr seiner Sinne? Das sind Fragen, die diskutabel sind.
Die Psychiater sahen die Sachlage einfach als völlig normal an, es würde nicht nur Schwachsinn geschrieben, sondern auch gelebt, also von einer Gefährdung könne man hier keineswegs ausgehen, da die Welt so oder so aus einem Überhang an Idioten bestehen würde. Je größer der Schwachsinn, desto beliebter sei diese dünne Literatur. Ein Beispiel aus der aktuellen Fernsehlandschaft würde das Ganze sogar noch untermauern: das Dschungelcamp. Eine Ansammlung abgehalfterter B-Promis, die sich durch Schlamm wühlen, mit Ratten tanzen und letztlich auch noch Dinge essen, die fernab jeden guten Geschmacks für Europäer sind. Entblöden pur!
Die Nation scheint es zu lieben. Warum also nicht auch grottenschlechte Literatur.
Die Nation scheint es zu lieben. Warum also nicht auch grottenschlechte Literatur.
Die Sozialwissenschaftler sahen allerdings eine gesellschaftliche Gefährdung darin, was wiederum die Juristen aufmerken ließ. Immer wenn es um Gefährdungen geht, wittern sie die Möglichkeit einer Klage. Welch kläglicher Zustand.
Die Pädagogen allerdings sahen das Ganze sehr pragmatisch, sie glauben nach wie vor an den gesunden Menschenverstand und an den Erfolg ihrer Einwirkungen auf die zu Erziehenden. Das pädagogische Ziel lautet: Erkenne grottenschlechte Literatur, indem du viel liest und dir ein Bild von den Dingen machst. Lerne zu unterscheiden, was gut und nicht gut für dich ist.
In diesem Sinne ... have a nice day.
Mittwoch, 8. Januar 2014
Max und wie alles begann *g
Es war einer dieser furchtbar tristen Abende im November. Ich saß, nachdem ich meinen Brotberuf erfüllt hatte, der Max und mich durch den Monat brachte, am Schreibtisch. Ich wusste, dass ich an diesem Freitagabend viel arbeiten musste, ein neues Buch ist immer arbeitsintensiv. Mein Kater Max hatte es sich bequem gemacht auf dem großen Schreibtisch. Er liebte es, da zu liegen und mich zu beobachten, wenn er genug gefuttert hatte und zufrieden in der Nähe der warmen Heizung und Schreibtischlampe schnurrend vor sich hin träumen konnte. Gelegentlich schaute er dann aus dem Fenster und blinzelte in den Himmel.
Manchmal wünschte ich mir, selbst ein Kater zu sein.
"Ich dachte, dir geht es gut, mein kleiner Freund?" Ich sah ihn an und er blinzelte mich mit seinen grünen Augen an. "Na, alles gut, mein Dicker?", entfuhr es mir, denn ich sprach natürlich mit meinem Kater, er wusste Dinge über mich und von mir, da würde so mancher etwas für geben, aber er war nun wirklich ein sehr verschwiegener Freund.
"Gar nichts ist gut", antwortete er mir plötzlich.
Ich saß wie erstarrt an meinem Schreibtisch und dachte, ich hatte wohl nicht mehr alle Tassen in der Tüte.
"Hilfeeeeeee, mein Kater spricht!", entfuhr es mir fast lautlos.
"Na klar, spreche ich, warum auch nicht! Wozu deine aufkommende Hysterie? Elche und Schafe sprechen doch auch, du bist doch schuld, du hast sie animiert." "Ichhhhh??"
"Ja, wer denn sonst, also bisher war immer alles in Ordnung, da konnte ich schweigen, aber jetzt ist es das eben gerade nicht."
Ich schluckte und dachte: Wahnvorstellungen, ich brauche einen Psycho-Doc oder am besten gleich in die Klinik.
"Fasse dich mal in Vernunft, mein Freund!", sagte Max zwinkernd. "Ich habe Zahnschmerzen und es wäre sinnvoll, mal einen Tiersachverständigen zu konsultieren. Diese Britta oder so, wo du mich immer hinschleppst, wenn mir gar nichts fehlt."
"Öhm… Bildung scheinst du ja zu haben", sagte ich ein wenig verwirrt, denn ein sprechender Kater, so etwas war nun ja schon sehr merkwürdig. Ich meine, jeder weiß, dass ich ein Autor bin, der ungewöhnliche Dinge erlebt und schreibt, aber ein sprechender Kater?? Und was, wenn ich das berichten würde, man würde mich doch glatt einsperren.
"Kümmerst du dich bitte mal um meine Zahnschmerzen, statt dumm aus der Wäsche zu gucken!"
"Äh…, ja sofort, nur entschuldige mal, ich bin es nicht gewohnt, dass mein Kater mit mir spricht."
"Ich weiß ja schon, dass ich Personal bin, aber das ist dann doch ein wenig viel." Er lächelte, trotz Schmerzen. "Immerhin, mein Lieber, habe ich es geschafft, dich mal aus der Fassung zu bringen, das sind die Geister, die du riefst."
Ich griff zum Telefon. Britta musste her oder wir hin. Nach kurzem Klingeln meldete sie sich. Ich erklärte ihr das Problem, Max habe Zahnschmerzen. Sie lachte und sagte:
"Das war zu befürchten, beim letzten Besuch klagte er schon ein wenig darüber, aber er hatte Angst vor dem Ziehen des Zahns."
"Wie, er klagte darüber???"
"Na, er sagte es mir."
"Er tat was?"
"Er sagte es mir, bist du schwerhörig?"
"Nee, du willst mir doch jetzt nicht sagen, dass er es dir gesagt hat?"
"Na sicher, wir haben tolle Gespräche gehabt, die Kastration fand er übrigens übel."
Mir fiel der Hörer fast aus der Hand.
"Und nun??"
"Na, bringe ihn her und wir ziehen den Zahn."
"Gut, ich bin in 15 Minuten da." Ich legte auf.
"Max, wir gehen jetzt zu Britta. Nein, ich fange dich nicht ein, du wirst ohne Korb neben mir im Auto Platz nehmen und du wirst jetzt nicht mit mir deine Diva-Nummer abziehen. Ich bin genervt genug. Ich bin völlig überarbeitet und dann auch noch ein sprechender Kater und eine Tierärztin, die das weiß. Max, wir gehen jetzt!"
"Okay, aber trägst du mich zum Auto?"
"Na gut, wenn es sein muss, also komm her."
Ich hob Max hoch und betrachtete ihn.
"Du armer Kerl, Zahnschmerzen und dann nix sagen."
Tiefes Mitgefühl brachte ich ihm entgegen, denn wer kennt das nicht: Zahnschmerzen und dann Angst vor dem Zahnarzt. Ich setzte Max dann doch vorsichtig in seinen Korb und dann in das Auto, schon aus Gründen der Sicherheit. Ich erkundigte mich:
"Tut es sehr weh?"
"Ja, höllisch!", jaulte es aus dem Katzenkorb. Ich sprach beruhigend auf ihn ein:
"Wir sind ja gleich da."
Britta empfing uns lächelnd.
"Na, Max, dann wollen wir doch mal, kommt vom heimlichen Naschen."
"Naschen?"
"Ja, er klaut immer gerne mal Zucker und Bonbons, völlig ungeeignet für Katzen."
"Du klaust meine Bonbons??"
"Ja, manchmal", entfuhr es Max zerknirscht.
"Na ja, und Zähneputzen ist ja nicht dein Ding", entfuhr es mir. Kein Wunder, dass ich manchmal denke, ich habe zu viele Bonbons gegessen. Na, das Ergebnis habe ich ja jetzt.
Britta betäubte ihn, er ließ die Spritze klaglos zu und dann, schwups, war der Zahn draußen.
Nach 20 Minuten verließen wir die Praxis, versehen mit allen Tipps und einigen Medikamenten gegen die Schmerzen.
"Nun, wie fühlst du dich, Max?"
"Danke, geht schon."
"Bonbons?"
"Ich liebe sie so sehr und sie duften immer so verführerisch."
"Hm…, ich verstehe dich", sagte ich leise, "aber sie sind nicht gut für dich und ich verspreche, ich kaufe keine mehr, damit du nicht in Versuchung kommst, und ab morgen putzen wir Zähne, verstanden??"
"Ja, aber ich laufe dabei nicht in der Wohnung herum, so wie du."
"Nein, das musst du nicht, Max."
Max verzog das Gesicht, er hatte Schmerzen, aber er hatte auch begriffen, dass Bonbons nicht gut für ihn waren. Zu Hause legte er sich auf seinen Platz am Schreibtisch. Ich konnte endlich beginnen zu arbeiten, aber irgendwas klingelte. Ich schreckte hoch. Max sah mich an. Ich sah Max an.
"Na, alles klar, mein Dicker, keine Schmerzen mehr?"
Max schwieg, ich schaute auf die Uhr: 3.46.
Was für ein Traum, dachte ich. Max klaut Bonbons und hat Zahnschmerzen.
Ich beschloss, ins Bett zu gehen.
Als ich allerdings einige Tage später meine Kontoauszüge kontrollierte, stellte ich fest, dass meine Tierärztin mein Konto belastet hatte.
Manchmal wünschte ich mir, selbst ein Kater zu sein.
"Ich dachte, dir geht es gut, mein kleiner Freund?" Ich sah ihn an und er blinzelte mich mit seinen grünen Augen an. "Na, alles gut, mein Dicker?", entfuhr es mir, denn ich sprach natürlich mit meinem Kater, er wusste Dinge über mich und von mir, da würde so mancher etwas für geben, aber er war nun wirklich ein sehr verschwiegener Freund.
"Gar nichts ist gut", antwortete er mir plötzlich.
Ich saß wie erstarrt an meinem Schreibtisch und dachte, ich hatte wohl nicht mehr alle Tassen in der Tüte.
"Hilfeeeeeee, mein Kater spricht!", entfuhr es mir fast lautlos.
"Na klar, spreche ich, warum auch nicht! Wozu deine aufkommende Hysterie? Elche und Schafe sprechen doch auch, du bist doch schuld, du hast sie animiert." "Ichhhhh??"
"Ja, wer denn sonst, also bisher war immer alles in Ordnung, da konnte ich schweigen, aber jetzt ist es das eben gerade nicht."
Ich schluckte und dachte: Wahnvorstellungen, ich brauche einen Psycho-Doc oder am besten gleich in die Klinik.
"Fasse dich mal in Vernunft, mein Freund!", sagte Max zwinkernd. "Ich habe Zahnschmerzen und es wäre sinnvoll, mal einen Tiersachverständigen zu konsultieren. Diese Britta oder so, wo du mich immer hinschleppst, wenn mir gar nichts fehlt."
"Öhm… Bildung scheinst du ja zu haben", sagte ich ein wenig verwirrt, denn ein sprechender Kater, so etwas war nun ja schon sehr merkwürdig. Ich meine, jeder weiß, dass ich ein Autor bin, der ungewöhnliche Dinge erlebt und schreibt, aber ein sprechender Kater?? Und was, wenn ich das berichten würde, man würde mich doch glatt einsperren.
"Kümmerst du dich bitte mal um meine Zahnschmerzen, statt dumm aus der Wäsche zu gucken!"
"Äh…, ja sofort, nur entschuldige mal, ich bin es nicht gewohnt, dass mein Kater mit mir spricht."
"Ich weiß ja schon, dass ich Personal bin, aber das ist dann doch ein wenig viel." Er lächelte, trotz Schmerzen. "Immerhin, mein Lieber, habe ich es geschafft, dich mal aus der Fassung zu bringen, das sind die Geister, die du riefst."
Ich griff zum Telefon. Britta musste her oder wir hin. Nach kurzem Klingeln meldete sie sich. Ich erklärte ihr das Problem, Max habe Zahnschmerzen. Sie lachte und sagte:
"Das war zu befürchten, beim letzten Besuch klagte er schon ein wenig darüber, aber er hatte Angst vor dem Ziehen des Zahns."
"Wie, er klagte darüber???"
"Na, er sagte es mir."
"Er tat was?"
"Er sagte es mir, bist du schwerhörig?"
"Nee, du willst mir doch jetzt nicht sagen, dass er es dir gesagt hat?"
"Na sicher, wir haben tolle Gespräche gehabt, die Kastration fand er übrigens übel."
Mir fiel der Hörer fast aus der Hand.
"Und nun??"
"Na, bringe ihn her und wir ziehen den Zahn."
"Gut, ich bin in 15 Minuten da." Ich legte auf.
"Max, wir gehen jetzt zu Britta. Nein, ich fange dich nicht ein, du wirst ohne Korb neben mir im Auto Platz nehmen und du wirst jetzt nicht mit mir deine Diva-Nummer abziehen. Ich bin genervt genug. Ich bin völlig überarbeitet und dann auch noch ein sprechender Kater und eine Tierärztin, die das weiß. Max, wir gehen jetzt!"
"Okay, aber trägst du mich zum Auto?"
"Na gut, wenn es sein muss, also komm her."
Ich hob Max hoch und betrachtete ihn.
"Du armer Kerl, Zahnschmerzen und dann nix sagen."
Tiefes Mitgefühl brachte ich ihm entgegen, denn wer kennt das nicht: Zahnschmerzen und dann Angst vor dem Zahnarzt. Ich setzte Max dann doch vorsichtig in seinen Korb und dann in das Auto, schon aus Gründen der Sicherheit. Ich erkundigte mich:
"Tut es sehr weh?"
"Ja, höllisch!", jaulte es aus dem Katzenkorb. Ich sprach beruhigend auf ihn ein:
"Wir sind ja gleich da."
Britta empfing uns lächelnd.
"Na, Max, dann wollen wir doch mal, kommt vom heimlichen Naschen."
"Naschen?"
"Ja, er klaut immer gerne mal Zucker und Bonbons, völlig ungeeignet für Katzen."
"Du klaust meine Bonbons??"
"Ja, manchmal", entfuhr es Max zerknirscht.
"Na ja, und Zähneputzen ist ja nicht dein Ding", entfuhr es mir. Kein Wunder, dass ich manchmal denke, ich habe zu viele Bonbons gegessen. Na, das Ergebnis habe ich ja jetzt.
Britta betäubte ihn, er ließ die Spritze klaglos zu und dann, schwups, war der Zahn draußen.
Nach 20 Minuten verließen wir die Praxis, versehen mit allen Tipps und einigen Medikamenten gegen die Schmerzen.
"Nun, wie fühlst du dich, Max?"
"Danke, geht schon."
"Bonbons?"
"Ich liebe sie so sehr und sie duften immer so verführerisch."
"Hm…, ich verstehe dich", sagte ich leise, "aber sie sind nicht gut für dich und ich verspreche, ich kaufe keine mehr, damit du nicht in Versuchung kommst, und ab morgen putzen wir Zähne, verstanden??"
"Ja, aber ich laufe dabei nicht in der Wohnung herum, so wie du."
"Nein, das musst du nicht, Max."
Max verzog das Gesicht, er hatte Schmerzen, aber er hatte auch begriffen, dass Bonbons nicht gut für ihn waren. Zu Hause legte er sich auf seinen Platz am Schreibtisch. Ich konnte endlich beginnen zu arbeiten, aber irgendwas klingelte. Ich schreckte hoch. Max sah mich an. Ich sah Max an.
"Na, alles klar, mein Dicker, keine Schmerzen mehr?"
Max schwieg, ich schaute auf die Uhr: 3.46.
Was für ein Traum, dachte ich. Max klaut Bonbons und hat Zahnschmerzen.
Ich beschloss, ins Bett zu gehen.
Als ich allerdings einige Tage später meine Kontoauszüge kontrollierte, stellte ich fest, dass meine Tierärztin mein Konto belastet hatte.
Dienstag, 7. Januar 2014
Nachmittagsgedanken
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber so langsam nervt mich die immer wiederkehrende Frage: Wie verkaufe ich meine Bücher und wie werde ich ein erfolgreicher Autor?
Wenn es so einfach wäre, einen Bestseller zu schreiben, dann würde ich euch das nicht verraten, denn so blöde kann ja keiner sein. Ich würde dann selbst einen schreiben. Also kann ich euch diese Frage nicht beantworten.
Wie man ein guter gelesener Autor wird, das dann schon eher, aber auch hier erteile ich ungerne Ratschläge, denn Ratschläge sind auch Schläge und so manchem müsste ich dann sagen: Such dir ein anderes Hobby, denn es interessiert die Welt nicht, was in deinem Leben so schiefgelaufen ist oder wie viel Frauen du flachgelegt hast (bedenke, Casanova wird immer besser sein als du). Es ist auch zu bezweifeln, dass die Welt interessiert, welche Therapien du gemacht hast, ob dein Dackel eine Grippe überstanden hat oder du das 7. Scheidungsdrama erfolgreich bewältigt hast, nach dem Motto: „Der Alten habe ich es gezeigt, das Haus gehört mir.“
Der Leser hat selbst genug Probleme, da braucht er nicht auch noch deine.
Ein gutes Buch soll entspannen, fesseln und den Leser in eine Geschichte bringen, an der er teilhaben kann, die er nachvollziehen kann, bei der er vielleicht sogar lachen kann.
Wer dennoch schreiben will und sich für einen unentdeckten Goethe hält, der sollte eins beherrschen: seine Muttersprache oder die Sprache, in der er zu schreiben gedenkt. Es gibt nichts nervigeres als ein Buch, in dem ständig der Kasus wechselt, er nicht mal erkannt wird. Das verdirbt den besten Plotgedanken. Hinzu kommen noch illustre Rechtschreibfehler (aber Word-Korrektur macht das schon). Weit gefehlt.
Ein gutes Lektorat, das macht es. Da wird aber gespart und gegeizt. Ich habe in meinen vielen Jahren des Schreibens einige Lektorate verschlissen und ich sage das ganz bewusst. Ich habe teure Lektoren gehabt, die waren unfähiger als ich selbst und haben Verschlimmbesserungen durchgeführt, dass man es nicht glauben kann. Ein gutes Beispiel dafür ist mein erstes Buch. Ich hatte sogar mal einen Prof. für Germanistik. Ich hoffe sehr, er hat das Lektorieren gelassen, denn er übersah mal eben locker 1.000 Fehler im Buch. Heute habe ich ein gutes und vernünftiges Lektorat. Zugegeben, es ist auch nicht billig, sondern liegt preislich im Durchschnitt, aber es lohnt sich, denn ich möchte nicht, dass es in meinem Buch Fehler gibt, welche den Lesefluss stören.
Dann kommen wir zu dem illustren Punkt des Covers. Das sollte ein Aushängeschild sein und ein Hingucker und nicht die tolle Zeichnung von Tante Agathe oder, huch, meine Tochter malt so schön. Damit lockt man keinen hinter dem Ofen hervor. Als Autor ist man eine MARKE und genau darum geht es in der Vermarktung. Es fällt auf den Autor zurück, wie sein Buch präsentiert wird in der Öffentlichkeit.
Ich sehe auch oft solch illustre Homepages. Da könnte ich mich manchmal vor Lachen zerrupfen. Tonnen von Tags, die keinen interessieren, so was kann man verbergen. Es nervt auch ungemein, wenn der Besucher sieht, dass dort mindestens weitere 98.000 Fehler in Schrift und Bild vorhanden sind. Noch lustiger wird es, wenn ungefähr 5.000 Popups aufspringen, von Sex bis Anleitungen zum Bau einer Atombombe ist alles vorhanden, besonders schlimm auf Seiten von Kinderbuchautoren. Gutes Gelingen, kann ich da nur sagen, vielleicht wartet der Jugendschutz demnächst vor der Tür, wissen kann man das nie.
Autoren stehen in der Öffentlichkeit, jedenfalls dann, wenn man erst genommen werden will.
Ganz schlimm ist dann noch diese, ja, sagen wir mal latent vorhandene Selbstüberschätzung: Mein Buch wird ein Bestseller, es wird verfilmt, ich werde der Autor aller Autoren, seht hin, ich habe jetzt schon ein Haus, ein Boot, einen Hubschrauber … Wer dann darüber mal nachdenkt, der sollte sich in Ruhe überlegen, ob er wirklich Menschen unterhalten kann und will oder ob er nur Kohle verdienen möchte. Dann empfehle ich ein gutes Studium und eine Managerkarriere, dann klappt das schon mit dem Erfolg. Und wer berühmt werden will, der erschlägt am besten seinen Nachbarn, dann ist er im Fernsehen, zumindest für einen Tag.
Gute und bekannte Autoren, die sind anders, die schreiben und machen nicht so ein öffentliches Theater um sich und ihre Person.
In diesem Sinne: fröhliches Weiterschreiben, vielleicht klappt´s ja mit dem Bestseller ;-)
Wenn es so einfach wäre, einen Bestseller zu schreiben, dann würde ich euch das nicht verraten, denn so blöde kann ja keiner sein. Ich würde dann selbst einen schreiben. Also kann ich euch diese Frage nicht beantworten.
Wie man ein guter gelesener Autor wird, das dann schon eher, aber auch hier erteile ich ungerne Ratschläge, denn Ratschläge sind auch Schläge und so manchem müsste ich dann sagen: Such dir ein anderes Hobby, denn es interessiert die Welt nicht, was in deinem Leben so schiefgelaufen ist oder wie viel Frauen du flachgelegt hast (bedenke, Casanova wird immer besser sein als du). Es ist auch zu bezweifeln, dass die Welt interessiert, welche Therapien du gemacht hast, ob dein Dackel eine Grippe überstanden hat oder du das 7. Scheidungsdrama erfolgreich bewältigt hast, nach dem Motto: „Der Alten habe ich es gezeigt, das Haus gehört mir.“
Der Leser hat selbst genug Probleme, da braucht er nicht auch noch deine.
Ein gutes Buch soll entspannen, fesseln und den Leser in eine Geschichte bringen, an der er teilhaben kann, die er nachvollziehen kann, bei der er vielleicht sogar lachen kann.
Wer dennoch schreiben will und sich für einen unentdeckten Goethe hält, der sollte eins beherrschen: seine Muttersprache oder die Sprache, in der er zu schreiben gedenkt. Es gibt nichts nervigeres als ein Buch, in dem ständig der Kasus wechselt, er nicht mal erkannt wird. Das verdirbt den besten Plotgedanken. Hinzu kommen noch illustre Rechtschreibfehler (aber Word-Korrektur macht das schon). Weit gefehlt.
Ein gutes Lektorat, das macht es. Da wird aber gespart und gegeizt. Ich habe in meinen vielen Jahren des Schreibens einige Lektorate verschlissen und ich sage das ganz bewusst. Ich habe teure Lektoren gehabt, die waren unfähiger als ich selbst und haben Verschlimmbesserungen durchgeführt, dass man es nicht glauben kann. Ein gutes Beispiel dafür ist mein erstes Buch. Ich hatte sogar mal einen Prof. für Germanistik. Ich hoffe sehr, er hat das Lektorieren gelassen, denn er übersah mal eben locker 1.000 Fehler im Buch. Heute habe ich ein gutes und vernünftiges Lektorat. Zugegeben, es ist auch nicht billig, sondern liegt preislich im Durchschnitt, aber es lohnt sich, denn ich möchte nicht, dass es in meinem Buch Fehler gibt, welche den Lesefluss stören.
Dann kommen wir zu dem illustren Punkt des Covers. Das sollte ein Aushängeschild sein und ein Hingucker und nicht die tolle Zeichnung von Tante Agathe oder, huch, meine Tochter malt so schön. Damit lockt man keinen hinter dem Ofen hervor. Als Autor ist man eine MARKE und genau darum geht es in der Vermarktung. Es fällt auf den Autor zurück, wie sein Buch präsentiert wird in der Öffentlichkeit.
Ich sehe auch oft solch illustre Homepages. Da könnte ich mich manchmal vor Lachen zerrupfen. Tonnen von Tags, die keinen interessieren, so was kann man verbergen. Es nervt auch ungemein, wenn der Besucher sieht, dass dort mindestens weitere 98.000 Fehler in Schrift und Bild vorhanden sind. Noch lustiger wird es, wenn ungefähr 5.000 Popups aufspringen, von Sex bis Anleitungen zum Bau einer Atombombe ist alles vorhanden, besonders schlimm auf Seiten von Kinderbuchautoren. Gutes Gelingen, kann ich da nur sagen, vielleicht wartet der Jugendschutz demnächst vor der Tür, wissen kann man das nie.
Autoren stehen in der Öffentlichkeit, jedenfalls dann, wenn man erst genommen werden will.
Ganz schlimm ist dann noch diese, ja, sagen wir mal latent vorhandene Selbstüberschätzung: Mein Buch wird ein Bestseller, es wird verfilmt, ich werde der Autor aller Autoren, seht hin, ich habe jetzt schon ein Haus, ein Boot, einen Hubschrauber … Wer dann darüber mal nachdenkt, der sollte sich in Ruhe überlegen, ob er wirklich Menschen unterhalten kann und will oder ob er nur Kohle verdienen möchte. Dann empfehle ich ein gutes Studium und eine Managerkarriere, dann klappt das schon mit dem Erfolg. Und wer berühmt werden will, der erschlägt am besten seinen Nachbarn, dann ist er im Fernsehen, zumindest für einen Tag.
Gute und bekannte Autoren, die sind anders, die schreiben und machen nicht so ein öffentliches Theater um sich und ihre Person.
In diesem Sinne: fröhliches Weiterschreiben, vielleicht klappt´s ja mit dem Bestseller ;-)
Rezensionsgedanken
Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich habe Folgendes festgestellt, nur so für mich:
Ich würde nie wieder ein Buch kaufen, das nur 5-Sterne-Rezensionen hat. Da kann was nicht stimmen. Und da stimmt auch etwas nicht. Ich finde es einen Betrug am Leser. Da werden Bücher hochgejubelt, die nicht mal die Bezeichnung „Buch“ verdienen, sondern eher den Begriff „Klopapier in Rechteckform“. Der Inhalt ist meist dürftig, ohne roten Faden, ohne Plot-Gedanken und meistens lässt auch noch Layout und Rechtschreibung zu wünschen übrig. Wenn die Rechtschreibung gut ist, dann war zumindest ein Lektor anwesend, der die groben und gröbsten Fehler beseitigt hat, aber die Schreibe nicht ändern kann, sonst wäre der Lektor der Autor *g
„Lustig“ sind auch die Kollegen, die ihr Buch selbst hochjubeln oder es von Freunden hochjubeln lassen, ganz kriminell sind außerdem die gekauften Rezensionen, deren Macher sich gerade aktiv im Netz rumtreiben und auf Beutefang aus sind. Das betrachte ich als Betrug am Kunden und vor allem was nützt mir als Autor eine verärgerte Leserschaft? Gar nichts, denn damit werde ich weder erfolgreich noch ein gelesener Autor.
Genauso dümmlich sind diese sogenannten Boshaftigkeitsrezensionen, die Inhalte wiedergeben, die gar nicht vorhanden sind. Das ist mir kürzlich passiert, ich erkannte mein eigenes Buch nicht wieder. Na ja, eben Bildzeitungsniveau. Tonnen Akten wurden in meinem Buch angeblich angefordert. Ich staunte nicht schlecht, denn es wurden gar keine Akten angefordert ... Einer hat sogar die Worte gezählt, die angeblich wiederholt wurden. Ich war nicht nur sprachlos, sondern ich habe herzlich gelacht. Einer schlief ein beim Lesen meines Buches und konnte es trotzdem bewerten … der Kracher. Im Schlaf??? Oh Wunder, was heute alles so möglich ist. Wenn ich schlafe, dann kann ich nicht gleichzeitig lesen, aber ich gehe ja auch nicht verpennt deppenhaft durch ein armselig boshaftes Leben.
Das Beste an der Sache waren dann aber die Verbesserungsvorschläge. Also wenn diese Menschen doch alles besser wissen, warum schreiben sie denn dann nicht selbst einen Bestseller? Mangelt es da an Intellekt oder gar an der Fähigkeit, einen Satz zu schreiben, der sinnorientiert ist? Oder ist es aber die Angst, sich einem Publikum zu stellen? Kritik, ob nun berechtigt oder nicht, ist sicher eine Sache, aber Kritik, nur um auch mal was auf solchen Plattformen sagen zu dürfen, ist armselig. Ich freue mich mehr über ein ehrliches „Gefällt mir nicht“ als über ein geheucheltes „Ach, wie toll“.
Boshaftigkeit und Neid sind schlechte Kritiker und eine gute Kritik erfordert eine objektive Sichtweise der Dinge, aber da hapert es leider bei einigen Menschen. Nur ist es eben ganz schlimm, den geneigten Leser zu verarschen, indem man sich selbst beweihräuchert, das stinkt immer. Nachdenken und fair bleiben, das ist es, und sich selbst ein Bild machen, einen Eindruck verschaffen – und wenn man dann möchte, kann man ihn wertschätzend mitteilen.
In diesem Sinne ...
Ich würde nie wieder ein Buch kaufen, das nur 5-Sterne-Rezensionen hat. Da kann was nicht stimmen. Und da stimmt auch etwas nicht. Ich finde es einen Betrug am Leser. Da werden Bücher hochgejubelt, die nicht mal die Bezeichnung „Buch“ verdienen, sondern eher den Begriff „Klopapier in Rechteckform“. Der Inhalt ist meist dürftig, ohne roten Faden, ohne Plot-Gedanken und meistens lässt auch noch Layout und Rechtschreibung zu wünschen übrig. Wenn die Rechtschreibung gut ist, dann war zumindest ein Lektor anwesend, der die groben und gröbsten Fehler beseitigt hat, aber die Schreibe nicht ändern kann, sonst wäre der Lektor der Autor *g
„Lustig“ sind auch die Kollegen, die ihr Buch selbst hochjubeln oder es von Freunden hochjubeln lassen, ganz kriminell sind außerdem die gekauften Rezensionen, deren Macher sich gerade aktiv im Netz rumtreiben und auf Beutefang aus sind. Das betrachte ich als Betrug am Kunden und vor allem was nützt mir als Autor eine verärgerte Leserschaft? Gar nichts, denn damit werde ich weder erfolgreich noch ein gelesener Autor.
Genauso dümmlich sind diese sogenannten Boshaftigkeitsrezensionen, die Inhalte wiedergeben, die gar nicht vorhanden sind. Das ist mir kürzlich passiert, ich erkannte mein eigenes Buch nicht wieder. Na ja, eben Bildzeitungsniveau. Tonnen Akten wurden in meinem Buch angeblich angefordert. Ich staunte nicht schlecht, denn es wurden gar keine Akten angefordert ... Einer hat sogar die Worte gezählt, die angeblich wiederholt wurden. Ich war nicht nur sprachlos, sondern ich habe herzlich gelacht. Einer schlief ein beim Lesen meines Buches und konnte es trotzdem bewerten … der Kracher. Im Schlaf??? Oh Wunder, was heute alles so möglich ist. Wenn ich schlafe, dann kann ich nicht gleichzeitig lesen, aber ich gehe ja auch nicht verpennt deppenhaft durch ein armselig boshaftes Leben.
Das Beste an der Sache waren dann aber die Verbesserungsvorschläge. Also wenn diese Menschen doch alles besser wissen, warum schreiben sie denn dann nicht selbst einen Bestseller? Mangelt es da an Intellekt oder gar an der Fähigkeit, einen Satz zu schreiben, der sinnorientiert ist? Oder ist es aber die Angst, sich einem Publikum zu stellen? Kritik, ob nun berechtigt oder nicht, ist sicher eine Sache, aber Kritik, nur um auch mal was auf solchen Plattformen sagen zu dürfen, ist armselig. Ich freue mich mehr über ein ehrliches „Gefällt mir nicht“ als über ein geheucheltes „Ach, wie toll“.
Boshaftigkeit und Neid sind schlechte Kritiker und eine gute Kritik erfordert eine objektive Sichtweise der Dinge, aber da hapert es leider bei einigen Menschen. Nur ist es eben ganz schlimm, den geneigten Leser zu verarschen, indem man sich selbst beweihräuchert, das stinkt immer. Nachdenken und fair bleiben, das ist es, und sich selbst ein Bild machen, einen Eindruck verschaffen – und wenn man dann möchte, kann man ihn wertschätzend mitteilen.
In diesem Sinne ...
Montag, 6. Januar 2014
Das Ende eines Lektors
Ein Autor steht vor Gericht, weil er seinen Lektor erschlagen hat.
Richter: "Das ist ein sehr brutales Vergehen. Wenn Sie mit etwas Milde rechnen wollen, müssen Sie uns schon eine Begründung geben."
Der Mann: "Der war so dämlich, den musste ich einfach erschlagen!"
Richter: "Das ist ja noch viel schlimmer. Wenn Sie nicht wollen, dass die Geschworenen Sie von vornherein schuldig sprechen sollen, dann geben Sie uns bitte eine plausible Erklärung."
Darauf der Mann: "Das war folgendermaßen: Mein Büro liegt in einem Hochhaus im 13. Stock und im ersten Stock wohnt eine reizende Portiersfamilie, die hat drei Kinder. Es ist schrecklich! Die waren so klein geblieben, von Natur aus. Der Zwölfjährige ist 80 cm groß, der 19-Jährige 90 cm und der 20-Jährige 100 cm. Ich komme eines Tages hoch zu meinem Lektor und sage: ´Das ist schon was Schlimmes mit den Kindern der Portiersfamilie.´
´Ja´, sagt der Lektor, ´das ist ein richtiges Pyrenäengeschlecht.´
Ich sage: ´Nein, was du meinst, sind Pygmäen.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pygmäen, das ist das, was der Mensch unter der Haut hat, davon kriegt er Sommersprossen.´
Ich sage: ´Das ist Pigment.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pigment, darauf haben die alten Ägypter geschrieben.´
Ich sage: ´Das ist Pergament!´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pergament ist, wenn ein Dichter etwas anfängt und nicht zu Ende macht.´
Herr Richter, Sie können sich vorstellen, ich verschluckte mir das Fragment, setzte mich in meinen Arbeitsstuhl und las Zeitung. Plötzlich kommt der Lektor mit einem Satz, ich denke, jetzt ist er irrenhausreif.
´Hier, schau mal, was hier steht!´ Er macht ein Buch auf, zeigt auf eine Textstelle und sagt:
´Das Sonnendach des Handtäschchens war die Lehrerin des Zuhälters 15.´
Ich nehme das Buch an mich und sage:
´Aber das ist ein französisches Buch, da steht: La Marquise de Pompadour est la Maitresse de Lois XV. Das heißt: Die Marquise von Pompadour war die Mätresse von Ludwig dem 15.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´das musst du wörtlich übersetzen: La Marquise - das Sonnendach.Pompadour - das Handtäschchen.La Maitresse - die Lehrerin.Lois XV - der Zuhälter 15. Ich muss das schließlich ganz genau wissen, ich habe extra für meinen Französischunterricht einen Legionär angestellt.´
Ich sage: ´Du meinst einen Lektor.´
´Nein´, sagt er, ´Lektor war der griechische Held des Altertums.´
Ich sage: ´Das war Hektor, und der war Trojaner.´
´Nein´, sagt er,´Hektor ist ein Flächenmaß.´
Ich sage: ´Das ist ein Hektar.´
´Nein´, sagt er, ´Hektar ist der Göttertrank.´
Ich sage: ´Das ist der Nektar.´
´Nein´, sagt er, ´Nektar ist ein Fluss in Süddeutschland.´
Ich sage: ´Das ist der Neckar.´
Darauf er: ´Du kennst wohl nicht das schöne Lied: Bald gras ich am Nektar, bald gras ich am Rhein - das habe ich neulich mit meiner Freundin im Duo gesungen.´
Ich sage: ´Das heißt Duett.´
´Nein´, sagt er, ´Duett ist, wenn zwei Männer mit einem Säbel aufeinander losgehen.´
Ich sage: ´Das ist ein Duell.´
´Nein´, sagt er, ´Duell ist, wenn eine Eisenbahn aus einem dunklen, finsteren Bergloch herauskommt.´
Herr Richter - da habe ich einen Hammer genommen und habe ihn erschlagen."
Betretenes Schweigen, dann der Richter:
"Freispruch, ich hätte ihn schon bei Hektor erschlagen!"
Richter: "Das ist ein sehr brutales Vergehen. Wenn Sie mit etwas Milde rechnen wollen, müssen Sie uns schon eine Begründung geben."
Der Mann: "Der war so dämlich, den musste ich einfach erschlagen!"
Richter: "Das ist ja noch viel schlimmer. Wenn Sie nicht wollen, dass die Geschworenen Sie von vornherein schuldig sprechen sollen, dann geben Sie uns bitte eine plausible Erklärung."
Darauf der Mann: "Das war folgendermaßen: Mein Büro liegt in einem Hochhaus im 13. Stock und im ersten Stock wohnt eine reizende Portiersfamilie, die hat drei Kinder. Es ist schrecklich! Die waren so klein geblieben, von Natur aus. Der Zwölfjährige ist 80 cm groß, der 19-Jährige 90 cm und der 20-Jährige 100 cm. Ich komme eines Tages hoch zu meinem Lektor und sage: ´Das ist schon was Schlimmes mit den Kindern der Portiersfamilie.´
´Ja´, sagt der Lektor, ´das ist ein richtiges Pyrenäengeschlecht.´
Ich sage: ´Nein, was du meinst, sind Pygmäen.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pygmäen, das ist das, was der Mensch unter der Haut hat, davon kriegt er Sommersprossen.´
Ich sage: ´Das ist Pigment.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pigment, darauf haben die alten Ägypter geschrieben.´
Ich sage: ´Das ist Pergament!´
´Nein´, sagt der Lektor, ´Pergament ist, wenn ein Dichter etwas anfängt und nicht zu Ende macht.´
Herr Richter, Sie können sich vorstellen, ich verschluckte mir das Fragment, setzte mich in meinen Arbeitsstuhl und las Zeitung. Plötzlich kommt der Lektor mit einem Satz, ich denke, jetzt ist er irrenhausreif.
´Hier, schau mal, was hier steht!´ Er macht ein Buch auf, zeigt auf eine Textstelle und sagt:
´Das Sonnendach des Handtäschchens war die Lehrerin des Zuhälters 15.´
Ich nehme das Buch an mich und sage:
´Aber das ist ein französisches Buch, da steht: La Marquise de Pompadour est la Maitresse de Lois XV. Das heißt: Die Marquise von Pompadour war die Mätresse von Ludwig dem 15.´
´Nein´, sagt der Lektor, ´das musst du wörtlich übersetzen: La Marquise - das Sonnendach.Pompadour - das Handtäschchen.La Maitresse - die Lehrerin.Lois XV - der Zuhälter 15. Ich muss das schließlich ganz genau wissen, ich habe extra für meinen Französischunterricht einen Legionär angestellt.´
Ich sage: ´Du meinst einen Lektor.´
´Nein´, sagt er, ´Lektor war der griechische Held des Altertums.´
Ich sage: ´Das war Hektor, und der war Trojaner.´
´Nein´, sagt er,´Hektor ist ein Flächenmaß.´
Ich sage: ´Das ist ein Hektar.´
´Nein´, sagt er, ´Hektar ist der Göttertrank.´
Ich sage: ´Das ist der Nektar.´
´Nein´, sagt er, ´Nektar ist ein Fluss in Süddeutschland.´
Ich sage: ´Das ist der Neckar.´
Darauf er: ´Du kennst wohl nicht das schöne Lied: Bald gras ich am Nektar, bald gras ich am Rhein - das habe ich neulich mit meiner Freundin im Duo gesungen.´
Ich sage: ´Das heißt Duett.´
´Nein´, sagt er, ´Duett ist, wenn zwei Männer mit einem Säbel aufeinander losgehen.´
Ich sage: ´Das ist ein Duell.´
´Nein´, sagt er, ´Duell ist, wenn eine Eisenbahn aus einem dunklen, finsteren Bergloch herauskommt.´
Herr Richter - da habe ich einen Hammer genommen und habe ihn erschlagen."
Betretenes Schweigen, dann der Richter:
"Freispruch, ich hätte ihn schon bei Hektor erschlagen!"
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